Familien gehören zusammen

Die Feiertage sind das Fest der Liebe und Familie. Viele Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, sind von ihrer Familie in der alten Heimat getrennt.

Ein Vater erzählt: „Ich bin von Eritrea nach Deutschland geflohen. Meine Familie konnte ich nicht mitnehmen. Fast zwei Jahre lang habe ich darauf gewartet meine Frau und unsere beiden Kinder wiederzusehen – im Gegensatz zu anderen war das sogar noch eine kurze Zeit. Mein großer Sohn hat mich sofort erkannt; der kleine konnte sich nicht an mich erinnern. Aber jetzt sind wir wieder eine richtige Familie.“ Dies ist jedoch nur ein Beispiel.

Ein junges Pärchen aus Syrien erzählt: „Wir sind in der gleichen Stadt aufgewachsen, kennengelernt haben wir uns aber erst bei unserem Studium in Damaskus. Wir haben beide Englische Literatur studiert. Wir wollten zusammen eine Wohnung in Damaskus kaufen, haben uns unsere Zukunft so schön ausgemalt und dann kam der Krieg.“

Er sagt: „Es war klar, dass wir weg mussten. Wir wollten zusammen fliehen, aber das war viel zu gefährlich für meine Frau. Sie kann nicht schwimmen. Also habe ich mich alleine auf den Weg gemacht und bin nach Deutschland gekommen. Ungefähr ein Jahr habe ich darauf gewartet, meine Frau wiederzusehen. Das Schlimmste war die Ungewissheit. Ich hatte Angst. Meine Frau war ganz alleine in den Iran geflohen – ohne mich, ohne ihre Familie.“

Sie sagt: „Vier Wochen bevor ich endlich nach Deutschland kommen durfte, hatte mein Mann mich nochmal im Irak besucht. Da wussten wir noch nicht, dass alles klappen wird. Ein paar Tage danach hat die Botschaft mehr Termine am Tag als davor verteilt. Da ging alles viel schneller.“
Er sagt: „Als meine Frau noch nicht in Deutschland war, konnte ich mich nicht richtig auf das Leben hier konzentrieren – immer habe ich gewartet. Jetzt studiere ich im Master „Migration und Diversität“ an der CAU und arbeite als Sprachmittler beim Kieler Fenster. Viele Menschen, die geflohen sind, sind traumatisiert, da ist es wichtig zu helfen.“

Seit drei Jahren leben die beiden nun zusammen in Deutschland und haben sich von vorne ein neues Leben aufgebaut. Sie haben Sprachkurse besucht, studieren und kümmern sich um ihren zweijährigen Sohn.

Für eine Familienzusammenführung müssen sämtliche Kosten von der Familie selbst getragen werden. Zusätzlich zu den Reisekosten ist es notwendig, Reisepässe zu beantragen, Urkunden übersetzen und legalisieren zu lassen, Fahrten zu den jeweiligen Deutschen Botschaften sowie die Lebenshaltungskosten während der Wartezeit auf das Visum zu bezahlen. Dadurch kommen regelmäßig hohe Summen zusammen, die häufig einen Familiennachzug nahezu unmöglich machen.
Unterstützen Sie uns, damit viele Familien wieder zusammen sein können. Mit dem Stichwort „Reisekosten Familiennachzug“ spenden Sie einen Beitrag auf unser Spendenkonto DE47 5206 0410 0506 4369 35.

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