Vielfalt – voneinander lernen

Die Öffnung der Familie

Ziel des Projektes ist es, älteren Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern die Möglichkeit zu geben, in Kontakt zu kommen mit anderen Menschen aus Gaarden.
Mindestens 3mal in der Woche sollen sie die Möglichkeit haben niedrigschwellig an Angeboten im ZEIK teilzunehmen.

Wir werden zunächst zu folgenden Themen mit ihnen ins Gespräch mit Tee und Gebäck kommen:

1. Hausmittelchen aus der Heimat (jedes Land hat eigene einfache Rezepte mit Krankheiten umzugehen, sie werden mündlich überliefert)

2. Andere Erzählungen aus der Heimat (Märchen und Mythen)

3. Wissen über ihre Länder z:B. Traditionen, Kultur

4. Lieblingsrezepte

5. Spiele aus der Heimat

Wenn Vorschläge für weitere Themen von den Teilnehmenden kommen, werden wir sie aufnehmen.
Es ist wichtig eine Kontinuität für sie zu schaffen.
Wir wollen aber auch von ihnen lernen, denn sie haben Wissen und Erfahrungen in bestimmten Bereichen.

Die Gesprächsrunden sollen möglichst auf Deutsch sein. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass einige aus dem ZEIK Team bereit sind zu dolmetschern, wenn es nötig ist.
Wir möchten die Gesprächsrunden protokollieren und eventuell personifiziert als Broschüre am Ende des Jahres herausgeben.

Es soll auch einmal im Monat ein Vortrag zu einem bestimmten „Wunschthema“ mit einem Experten geben und danach wird gemeinsam in gemütlicher Atmosphäre gegessen, geschnackt und gespielt.

Die Summe der Erfahrungen und Fähigkeiten der älteren Menschen ist ein großer Schatz, den unsere Gesellschaft dringend braucht – das meint selbstverständlich auch die Potenziale der älteren Migrant*innen. Wie viel Potenzial in ihnen steckt, haben sie bereits in der Vergangenheit mit ihrer Auswanderung bewiesen, als sie aus eigener Kraft ihre Situation in die Hand genommen und die sicher oft schwierigen Verhältnisse – auch im Ankunftsland – gemeistert haben. Ihre Kompetenzen gilt es zu stärken und abzufragen. Menschen mit Migrationshintergrund bringen sich in Umgestaltungsprozesse ihres Umfeldes jedoch oft nur am Rande ein. Es mangelt häufig an Erfahrungen mit geeigneten Beteiligungsmöglichkeiten und -formen. Sprachliche und emotional-kulturelle Barrieren tragen nicht selten dazu bei, dass sie sich in ihre ethnischen Bezüge zurückziehen und für andere Anlässe nur schwer zu aktivieren sind. Um die gesellschaftliche Teilhabe von älteren Migrant*innen zu fördern und sie in die Gestaltung ihrer Umwelt einzubeziehen, sind deshalb niederschwellige, kultursensible Beteiligungsangebote und Strategien nötig, wie die Einrichtung von Kommunikations- und Begegnungsmöglichkeiten und die Förderung von Nachbarschaften.

Bildung spielt eine Schlüsselrolle zum Erhalt einer selbstständigen Lebensweise und zur aktiven gesellschaftlichen Teilhabe. Bislang existieren aber nur sehr wenige spezifische Bildungsangebote für ältere Migrant*innen, die zudem geeignet sind, ihrer häufig mangelnden Nutzenerwartung, negativen Lernerfahrungen und Vorurteilen gegenüber formalen Bildungsangeboten entgegenwirken zu können. Wichtige Themen für diesen Personenkreis sind Gesundheitsfragen, kulturelle Angebote und die selbstständige Lebensführung.

Ältere Migranten*innen wünschen sich wie ihre deutschen Nachbarinnen und Nachbarn, solange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld zu leben. Hier möchten sie ihre sozialen Kontakte, oft zur Familie und zu ihrer ethnischen Gruppe, pflegen und von ihren Mitmenschen respektiert werden.

Aufgrund niedriger Einkommen, kultureller Gewohnheiten, familiärer Verhaltensweisen oder mangelnder Aufklärung über bestehende Angebote, nehmen ältere Migrant*innen Angebote weniger oder gar nicht in Anspruch.

In der ZBBS und im ZEIK haben wir immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ältere Menschen nicht so schnell die neue Sprache lernen und deshalb nach einem Deutschkurs kaum Kontakte knüpfen können und sie vereinsamen bzw. sie sind, wenn sie Familie haben, sehr stark von ihren Kindern abhängig. Sie fühlen sich wertlos und das führt uU zu Depressionen.

Wir wollen diese Menschen liebevoll die Möglichkeit geben, vorhandenes Wissen zu teilen und ein Teil der Aufnahmegesellschaft zu werden bzw. ein Gefühl des Gebrauchtwerdens zu geben.

Im Zentrum für Empowerment und interkulturelle Kreativität (ZEIK) im Stadtteil Gaarden sind bereits Menschen mit unterschiedlicher Migrationsgeschichte ehrenamtlich engagiert. Mit unserem Projekt im ZEIK möchten wir Menschen miteinander ins Gespräch bringen, um einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern und Vorurteile abzubauen.

Mit folgenden Institutionen kooperieren wir bereits in anderen Zusammenhängen: Bündnis Eine Welt, Haus der Familie, Vineta Zentrum, Stadtteilbüro Gaarden, TGSH, Stadt-Mission-Mensch, Sport- und Begegnungspark, Heinrich-Böll Stiftung, „kulturgrenzenlos“
Wir werden Kontakt zu den Seniorenheimen in Gaarden aufnehmen und unser Projekt vorstellen.

Im Rahmen des MaTZ Förderprogrammes

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