🎥 Sehtipp: Wer Menschen schützt, darf sie nicht verraten
Die Vorsitzende eines afghanischen Frauenvereins und ein ehemaliger Regierungsmitarbeiter aus Kabul: Sie sind nur zwei von rund 2.450 gefährdeten Afghaninnen und Afghanen mit gültiger deutscher Aufnahmezusage, die derzeit in Pakistan auf ihre Ausreise nach Deutschland warten – und in Ungewissheit leben. Sie haben sich für Frauenrechte und Demokratie eingesetzt und wurden von den Taliban verfolgt. Deshalb hat sie Deutschland für das Bundesaufnahmeprogramm ausgewählt, das nun von der neuen Bundesregierung beendet wird. Fälle wie ihre sollen zudem, so Kanzleramtschef Thorsten Frei, erneut geprüft und bereits erteilte Aufnahmezusagen nach Möglichkeit wieder entzogen werden.
In dieser Debatte hat sich nun erstmals Tilmann Röder, der ehemalige Chef der Fallbearbeitung geäußert. Seine „Koordinierungsstelle der Zivilgesellschaft“ war im Auftrag des Bundesinnenministeriums tätig. Der promovierte Jurist sagt: „Die Forderung, jeden Einzelfall erneut zu prüfen, ist ein Affront gegenüber allen Beteiligten am Programm. Gegenüber der Koordinierungsstelle und ihren Mitarbeitern, aber auch und insbesondere gegenüber den deutschen Behörden, die jeden Fall genau durchleuchtet haben und jenseits von Zweifeln zum Ergebnis gekommen sind, wer diese Menschen sind und dass sie einen Grund haben, aufgenommen zu werden“.
Mehr dazu gibt es in diesem sehenswerten Beitrag von NDR-Panorama https://ndr.de/aufnahmeprogramm102.html